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„Gleich, später, irgendwann?“ – Wenn Prokrastination Dein Business ausbremst

Du weißt, was zu tun wäre. Und trotzdem schiebst Du es weg.


Nicht, weil Du faul bist. Sondern weil etwas blockiert. Vielleicht der Anspruch, alles perfekt zu machen. Oder die Angst, nicht gut genug zu sein.


Und so landest Du bei Dingen, die sich produktiv anfühlen – aber Dich nicht wirklich weiterbringen. Willkommen in der Welt der Selbstständigen mit kreativer Prokrastination.


Prokrastination in der Selbstständigkeit
Prokrastination in der Selbstständigkeit


Routinen für Selbstständige: Warum Struktur helfen kann – oder auch nicht


Neulich habe ich einen Podcast gehört, in dem zwei selbstständige Frauen ganz offen darüber gesprochen haben, wie herausfordernd es für sie ist, Routinen im Arbeitsalltag aufrechtzuerhalten. Die Einblicke waren ehrlich, persönlich – und sehr greifbar.


Eine der beiden hat erzählt, dass sie sich morgens ihren Kaffee bewusst aufspart – als kleine Belohnung nach einer erledigten Aufgabe. Eine einfache, aber wirkungsvolle Strategie, um sich selbst zu motivieren.


Gleichzeitig beschrieb sie, wie viel Energie es sie kostet, Dinge aufzuschieben. Wenn sie bis 11 Uhr nicht mit ihrer Arbeit beginnt, fällt es ihr schwer, überhaupt noch in den Tag zu finden.

Dann zieht sich dieses Gefühl des „Nicht-in-die-Gänge-Kommens“ durch. Wenn sie allerdings bis Mittag bereits erste Aufgaben abhaken kann, fühlt sie sich deutlich klarer, motivierter – und der restliche Tag verläuft spürbar produktiver.


Ein Satz ist mir besonders hängen geblieben:

„Es kostet oft mehr Kraft, nicht anzufangen, als einfach loszulegen.“


Die andere meinte, dass sie ohne Struktur völlig ins Schleudern kommt. Sie hat für sich beispielsweise eine Wochenstruktur mit festen Aufgabenblöcken pro Wochentag etabliert:


  • Montag: frei

  • Dienstag: Bürokram

  • Mittwoch: Social Media

  • Donnerstag: Deep Work & Kreativzeit

  • Freitag: Deep Work, Bürokram

  • Samstag: offene To Dos


Innerhalb dieser Wochenstruktur entscheidet sie flexibel, womit sie startet und wie sie ihre Aufgaben angeht. Diese Mischung aus Klarheit und Freiheit gibt ihr Halt – und nimmt ihr die tägliche Überforderung, sich neu orientieren zu müssen.


Denn die Frage „Was mach ich heute?“ oder „Worauf hätte ich jetzt Lust?“ setzt sie eher unter Druck, als dass sie ihr hilft. Sie beschreibt, dass sich diese scheinbare Freiheit für sie eher anfühlt wie ein Zwang, die eine richtige Entscheidung treffen zu müssen. Zu viele Möglichkeiten, zu viel Grübeln – und plötzlich ist der Vormittag vorbei, bevor es überhaupt losging.


Die Struktur gibt ihr nicht nur Orientierung, sondern auch Leichtigkeit, weil sie nicht täglich alles neu entscheiden muss.


Die andere hingegen meinte: „Wenn ich mir vornehme, heute gibt’s Nudeln – will ich garantiert Reis.“ Sie braucht maximale Freiheit – zu enge Pläne blockieren sie.


Ein Klient von mir hat kürzlich erzählt, dass er beispielsweise mit der beliebten Pomodoro-Technik überhaupt nichts anfangen kann.


Der Grund? „25 Minuten arbeiten, dann Pause? Ich brauch allein 15 Minuten, um richtig reinzukommen – und wenn ich dann im Flow bin, soll ich wieder aufhören?! Das stresst mich total.“


Für ihn ist das kein hilfreiches Tool, sondern eine Unterbrechung mitten im Prozess. Stattdessen setzt er auf Time-Blocking: größere, frei gestaltbare Zeitfenster, in denen er selbst entscheidet, wann eine Pause sinnvoll ist. Das kann auch erst nach 2 oder 3 Stunden sein.


Was bei dem einen Flow auslöst, blockiert den anderen. Und genau darum geht’s: Nicht jedes Tool passt zu jedem – und es gibt auch nicht den EINEN richtigen Weg. Sondern Du sollst die Tools für Dich finden, welche für Dich gut funktionieren.



Wie tickst Du?


Diese Beispiele zeigen wunderbar: Menschen sind unterschiedlich. Was für den einen motivierend ist, fühlt sich für den anderen nach Zwang an.


Spür mal in Dich hinein:


  • Brauchst Du eher klare Strukturen oder liebst Du maximale Flexibilität?

  • Gibt Dir ein grober Rahmen Energie – oder nimmt er Dir den Drive?

  • Motivieren Dich kleine To-Dos oder brauchst Du den großen Überblick?


Es geht nicht um „richtig“ oder „falsch“. Sondern um stimmig.



Warum Selbstständige besonders oft prokrastinieren?


  • Kein Chef, kein Team, kein Druck von außen→ Die Freiheit ist riesig – aber auch die Verantwortung.

  • Du bist alles in einem→ Vertrieb, Social Media, Kundenkontakt, Rechnungen… kein Wunder, dass man manchmal nicht weiß, wo man anfangen soll. Oder auch nicht alles gut kann bzw. nicht alle Aufgaben mag.

  • Perfektionismus & Angst vor Sichtbarkeit→ Lieber nicht posten, als „nicht perfekt“ posten. Lieber nochmal überarbeiten. Oder lieber gar nicht machen.

  • Keine klaren Start- und Endzeiten→ Wer nicht anfängt, kann auch nicht aufhören.


Und das Fatale:

Nichtstun ist oft anstrengender als Tun. Denn Prokrastination frisst Energie, erzeugt ein schlechtes Gewissen – und raubt Dir auf Dauer die Freude an der Selbstständigkeit.



Welche Aufgaben werden oft aufgeschoben?


  • Angebote schreiben oder Rechnungen erstellen

  • Website aktualisieren oder Portfolio überarbeiten

  • Buchhaltung, Steuern, Formulare

  • Follow-up-E-Mails oder unangenehme Kundengespräche

  • Eigene Ziele und Strategieplanung


Und stattdessen?


  • Noch ein Podcast hören (man lernt ja was!)

  • Wohnung saugen – jetzt aber wirklich

  • Tools vergleichen, ohne je eins wirklich zu nutzen

  • Kaffee holen, aber diesmal mit Hafermilchschaum



Die unsichtbaren Kosten von Prokrastination


Auf den ersten Blick wirkt es harmlos – aber Aufschieberitis kann für Selbstständige richtig teuer werden:


  • Umsatzeinbußen, weil Angebote zu spät rausgehen

  • Unzufriedene Kund*innen, wenn Deadlines verpasst werden

  • Arbeiten bis tief in die Nacht, am Wochenende oder auch im Urlaub, weil zu viele Aufgaben (immer wieder) aufgeschoben wurden

  • Dauer-Stress und schlechtes Gewissen



 Fragen, die Dir helfen können


  • Welche Aufgaben schiebe ich immer wieder auf? Gibt es ein Muster?

  • Was macht genau diese Aufgaben so unangenehm? (Zu groß, zu unklar, zu langweilig?)

  • Muss ICH das selbst machen – oder kann ich es delegieren?

  • Muss ich es JETZT machen – oder passt es zu einem anderen Zeitpunkt besser?

  • Muss ich es so KOMPLIZIERT, AUFWÄNDIG, PERFEKT machen – oder oder geht es auch einfacher und pragmatischer?

  • Oder ganz ehrlich: Muss es ÜBERHAUPT gemacht werden?


Diese Fragen helfen Dir, Klarheit zu gewinnen – und den Druck rauszunehmen.



Selbstmanagement-, Zeitmanagement- oder Energiemanagement-Tools

(Nenn sie, wie sie sich für Dich richtig anfühlen.)


Hier kommen ein paar Tools, die Dir helfen können:

Such Dir nur das raus, was zu Dir passt.


Eat the Frog

Starte mit der unangenehmsten Aufgabe – dann ist der Rest des Tages ein Spaziergang.


Pomodoro-Technik

25 Minuten arbeiten, 5 Minuten Pause – mit Timer. Toll für alle, die klare Vorgaben brauchen.

Aber: Wenn Du im Flow bist, kann’s auch nerven, nach 25 Minuten zu stoppen.


Time Blocking

Plane Zeitblöcke im Kalender für bestimmte Aufgaben – ohne Minutentakt. Hilft denen, die Freiheit mit Struktur brauchen.


Body Doubling oder Buddy-System

Arbeite mit jemandem (z. B. über Zoom) gleichzeitig am Schreibtisch – einfach still nebeneinander.


Oder: Verabredet Euch zum Tagesstart für einen kurzen Check-in. „Was machst Du heute?“ – „Ich mach XY.“

Abends dann: „Wie lief’s?“ – einfache, aber wirksame Verbindlichkeit.


Grobe Wochenstruktur

So wie im Podcast: Montag Strategie, Dienstag Buchhaltung etc. Du weißt grob, was ansteht – kannst aber flexibel bleiben, wie Du es machst.



Fazit: Finde Deinen Weg – nicht den einen richtigen


Nicht jede Methode passt zu jedem Menschen. Du musst keine Morgenroutine haben, keinen Timer benutzen, kein Co-Working lieben.


Aber: Du darfst rausfinden, was für Dich funktioniert.


Und manchmal braucht es dafür nur ein bisschen Reflexion – und den Mut, die Dinge ein bisschen anders zu machen.



Dein kostenloses Worksheet: Schluss mit Aufschieben im Business

Du willst raus aus dem Prokrastinations-Karussell und endlich wieder mit klarem Kopf und Fokus arbeiten?


Dann lade Dir mein kostenloses Worksheet herunter!


  • Reflektiere, warum Du bestimmte Aufgaben aufschiebst

  • Finde heraus, welche Aufgaben Dich immer wieder ausbremsen

  • Stelle Dir die entscheidenden Fragen: Muss ich das tun? Jetzt? Oder überhaupt?

  • Entwickle Deinen persönlichen Anti-Aufschiebe-Plan




Ich wünsche Dir einen produktiven Tag – mit Struktur oder ganz ohne.

Selbst wenn Nudeln auf dem Plan stehen: Manchmal tut es gut, spontan doch den Reis zu wählen.😉



Deine Nicole

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